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Vorpommernderby endet Unentschieden – packende Schlussphase

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In der rappelvollen Sporthalle Südwest in Grimmen wurde das mit Spannung erwartete Vorpommernderby zwischen dem HSV Grimmen und dem HC Vorpommern-Greifswald zu einem wahren Handballkrimi. Am Ende trennten sich beide Teams mit einem 29:29-Unentschieden – ein Ergebnis, das angesichts des packenden Spielverlaufs wohl verdient ist.

Rund 100 mitgereiste Fans aus Greifswald hatten sich auf ein spannendes Duell eingestellt, das ihre Erwartungen mehr als gerecht wurde. Beide Teams lieferten sich einen erbitterten Kampf, bei dem die Führung ständig wechselte und die letzten Minuten an Spannung kaum zu überbieten waren.

Das Spiel begann mit hohem Tempo, wobei Grimmen schnell in Führung ging. Doch der HC Vorpommern-Greifswald, als Tabellenführer der Oberliga M-V ins Spiel gegangen, konnte den Druck früh aufrechterhalten. Maximilian Speckin (9 Tore) brachte die Gäste immer wieder ins Spiel, doch Grimmen antwortete immer wieder mit gelungenen Aktionen, sodass es mit einem 15:15-Unentschieden in die Halbzeitpause ging.

In der zweiten Halbzeit setzte sich der dramatische Verlauf fort: In der 38. Spielminute lag Grimmen mit drei Toren in Führung (22:19). Doch der HC blieb ruhig und antwortete mit einem 6:0-Lauf, der ihnen eine 22:25-Führung in der 48. Spielminute verschaffte. Diese Führung bauten die Tabellenführer bis zur 55. Spielminute auf vier Tore aus (24:28). Die Greifswalder schienen fünf Minuten vor Spielende bereits auf der Siegerstraße, doch dann kam die große Wende. Grimmen nutzte drei Greifswalder Zeitstrafen und unnötige Fehler im Angriff hervorragend aus und konnte zum 28:28 ausgleichen.

Trotz doppelter Unterzahl traf Angus Kuhn (8 Tore), der mit seinen zwei wichtigen Treffern in der Endphase viel Verantwortung übernahm, eine Minute vor Spielende zur erneuten 28:29-Führung. Die Greifswalder Fans hofften, doch der HC konnte den letzten Angriff nicht bis zum Schlusspfiff ausspielen. Der HSV bekam 15 Sekunden vor dem Ende nach Zeitspiel den Ball und traf in doppelter Überzahl 5 Sekunden vor Spielschluss durch Kladek-Markau zum 29:29-Unentschieden.

Das Unentschieden war letztlich ein Spiegelbild der intensiven und emotionalen Auseinandersetzung, in der beide Teams alles gaben.

Am Ende des Spiels war unklar, ob die Greifswalder Fans jubeln oder enttäuscht sein sollten. Die letzten Minuten, in denen die Mannschaft von Trainer Ben Westphal die Führung aus der Hand gab, aber in doppelter Unterzahl zurückschlug, machten das Unentschieden zum letzten dramatischen Höhepunkt. Ein Punktgewinn oder doch ein verlorener Punkt? Wohl ein wenig von beidem, wenn man den gesamten Spielverlauf betrachtet.

„Wir wussten, dass uns ein schwieriges Spiel erwartet. Am Ende können wir mit dem Punkt gut leben, weil heute das gewisse Etwas gefehlt hat. Aber man muss auch neidlos anerkennen, dass Grimmen es sehr gut gemacht hat – sie hatten einen starken Rückzug, haben unsere Rückraumspieler immer wieder gestört und so unser Tempo rausgenommen. Ich denke, in dieser Liga hat es jedes Team schwer, hier in Grimmen zu gewinnen. Daher könnte dieser Punkt am Ende der Saison noch sehr wertvoll sein.“

Für den HC geht es in eine fünfwöchige Spielpause. Anschließend geht es am 01. März mit einem Heimspiel weiter. Zu Gast ist der Schwaaner SV (Anwurf: 18:00 Uhr, Mehrzweckhalle).

HC spielte mit: Anctzak, Surke (beide im Tor), Hauptmann (1 Tor), Speckin (9), Kuhn (8), Bonin (4), Walter (4), Jung (2), Urbaniak (1), Schlingmann, Peters, Strasburger, Wessely, Dübener.

Foto: Werner Franke

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